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ivekovic make up - make down

Sanja Iveković: "Make up - Make Down" (1976). image copyright Sanja Iveković

Sanja Iveković (Kroatien *1949)

Bereits in den 1970er Jahren bezieht sich Sanja Iveković in ihren Fotografien, Videoarbeiten, Collagen und Performances explizit auf feministische und politische Themen. Sie analysiert das Frauenbild in der kommunistischen Gesellschaft, insbesondere im damaligen Jugoslawien, wo der Konsumismus ungleich stärker als in den anderen sozialistischen Staaten ausgeprägt war. Unter Einbeziehung ihres Körpers und privater Fotografien stellt sie mediale Weiblichkeits- und Identitätskonstruktionen aus Werbung, Illustrierten und dem Film in Frage und macht erkennbar, in welcher Weise öffentliche Verhaltens- und Bildcodes auf den persönlichen Bereich Einfluss nehmen. Sie nahm an der documenta XI und XII, 2002 und 2007 teil.

Ihre fotografisch dokumentierte Performance "Triangle" (1979) visualisiert, wie im sozialistischen Staat der private vom öffentlichen Raum durchdrungen wird, sich das Verhältnis von Blick und Macht konstituiert und wie ihr eigener (sexualisierter) Körper vom kollektiven Körper entgrenzt und reguliert wird. Im Re-enactment "Triangle 2" (2005) werden die veränderten politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die aktuellen Formen staatlicher Überwachung hinterfragt.

Während der Video-Performance "Instrukcije br 1" zeichnet die Künstlerin die Linien einer Gesichts- und Nackenmassage auf ihrem Gesicht mit Tinte nach. Diese Massage für schöne Gesichtszüge entpuppt sich als fleckig und unansehnlich.

"Make Up - Make Down" zeigt den Oberkörper einer Frau, die immer neue Kosmetik hervorholt und das Schminken als intimes Ritual vorführt. Ihr Gesicht bleibt unsichtbar, die Kamera ist nur auf die Handgriffe gerichtet.

Übung macht den Meister
Performance von Sanja Iveković mit Sonja Pregrad (Kroatien) im Konferenzprogramm

Die Künstlerin befindet sich während der gesamten Dauer der Performance auf einer Bühne. Sie trägt ein schwarzes Kleid mit einer weißen Plastiktüte über ihrem Kopf, während sie fortwährend hinfällt und wieder aufsteht. Die Bühne wird von einem einzelnen Scheinwerfer beleuchtet, der rhythmisch ein- und ausgeschaltet wird. Der Soundtrack besteht aus einem Lied von Marilyn Monroe aus dem Film Bus Stop, begleitet vom Geräusch von Spielautomaten. Im Verlauf der Performance wird das Lied immer langsamer gespielt, bis Marilyns Stimme der eines Mannes gleicht. "Übung macht den Meister" ist ein re-enactment von Sanja Ivekovićs früherer Performance selben Titels, Berlin 1981.

 

In der Ausstellung

"Triangle 1", 1979. Performance, Savska1, Zagreb.
"Triangle 2", 2005. Performance, Savska1, Zagreb.


Im Videoarchiv

"Instrukcije br 1", 1976, 6:00min.
"Make Up - Make Down ", 1976, 9:00min.


Im Performanceprogramm

"Übung macht den Meister", Performance mit Sonja Pregrad.
Interview, mit Katrin Grögel (Performance Saga).