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Babette Mangolte: "Touching" (2008) in der Ausstellung. Foto: Andreas Süß

Babette Mangolte (USA)

Die Fotografin und Experimentalfilmerin Babette Mangolte ist eine der wichtigsten Dokumentaristinnen der New Yorker Performance- und Tanzszene während der 1970er Jahre und hat insbesondere die Pionierinnen der Performancekunst und des postmodernen Tanzes, wie Joan Jonas, Yvonne Rainer und Trisha Brown jahrelang dokumentarisch begleitet. Sie zeichnet sich durch ihre Fähigkeit aus, die Subversivität und Neuartigkeit von Live-Aktionen und Tanz in das Medium der Fotografie, der Installation und des Films zu übersetzen.

Für ihre Installation "Touching" (2008) hat Babette Mangolte ihr umfangreiches Archiv geöffnet und über hundert bekannte und bisher nie gezeigte Fotografien ausgewählt. Dabei stehen Aufnahmen der Performance "This is a story of a woman who ..." (1973) von Yvonne Rainer sowie einiger Arbeiten von Trisha Brown wie "Group Accumulation" (1971–1973) und "Roof Piece" (1973) im Vordergrund. "This is a story of a woman who ..." markiert den Übergang von Yvonne Rainers choreografischem zu ihrem filmischen Schaffen und bildet die Basis für den späteren Film ähnlichen Titels. Die Wut einer Frau auf ihren Partner wird zum Beispiel in einer ausgedehnten Streitszene in slow motion umgesetzt.

Zumeist werden Performances nur von einem kleinen Publikum direkt erlebt und vermitteln sich erst durch ihre Dokumentation einer breiteren Öffentlichkeit. Die Dokumentation ist dabei von der subjektiven Sichtweise des Dokumentars/der Dokumentarin und auch von der Bildauswahl der Beteiligten geprägt. Die Komplexität einer Aktion reduziert sich so im Laufe der Jahre auf wenige ikonografische Bilder. Auch der Akt der Rezeption beruht auf der subjektiven Imagination des Betrachters und der Betrachterin. In "Touching" wird die Art und Weise, wie wir Performance-Fotografie sehen, fühlen und berühren in den Vordergrund gestellt. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, die Kontaktabzüge und Fotoprints selbst zu sichten, zu vergleichen und in diesem durchaus auch performativen Akt ihr eigenes Bild von Performance zu re-kreieren.

Seven Easy Pieces by Marina Abramović
Film von Babette Mangolte USA (2007, 93 min), präsentiert im Konferenzprogramm in Anwesenheit der Künstlerin

Im November 2005 führte Marina Abramović die Performance Seven Easy Pieces in der Rotunde des Guggenheim Museums in New York auf; diese einwöchige Performanceserie bestand aus dem Re-enactment bahnbrechender, performativer Arbeiten von Bruce Nauman, Vito Acconci, VALIE EXPORT, Gina Pane, Joseph Beuys und von ihr selbst aus den 1960ern und 70ern, die sie wie eine musikalische Partitur interpretierte. Der Film Seven Easy Pieces by Marina Abramović ist eine Reflektion über Performancekunst und Body Art. Er zeigt die körperliche Zerbrechlichkeit, Vielseitigkeit, Hartnäckigkeit und grenzenlose Ausdauer, die im Werk von Marina Abramović sichtbar werden.

 

In der Ausstellung:

"Touching", 2008, Installation, bestehend aus Performance- und Tanz-Fotografien vor allem von Yvonne Rainer "Story of a woman who..." (1973) und "Lives of Performers" (1972), Trisha Brown "Roof Piece" (1973) und "Group Accumulation" (1971–1973), Robert Whitman "Prune Flat" (1976) und "Light Touch" (1976)
"Collage 2", 2007, Video 29:08min, Loop.


Im Konferenzprogramm :

"Seven Easy Pieces by Marina Abramović", Film 2007, 93 min.


Links:

Babette Mangolte Website
Broadway 1602, New York